Der
Goldfund im Jahre 1897 am Klondike, einem Fluss in Kanada war ein Aufsehen
erregendes Ereignis. Dort erbrachte eine Schaufel Sand eine Ausbeute im Wert
von 800 bis 1000 Dollar. Zehntausende machten sich damals auf den Weg ins
"Goldland". Unter ihnen befand sich auch der 21-jährige Jack London. Nach
seinen Aufzeichnungen und nach historischen Dokumenten wurde dieser
vierteilige Fernsehfilm gedreht.
Ferdy Mayne
(John Tarwater) ●
Rüdiger Bahr (Elam Harnisch) ●
Arthur Brauss (Charlie Clayton) ●
Pierre Rousseau (Le Pere Judge) ●
Francoise Arnoul (Cad Wilson) ●
Christine Kaufmann (Labiskwee) ●
Constantin Rautchi (Caribou-Charly) ●
Constantin Baltaretu (Bettles) ●
Emmerich Schäffer (Joe Hines)
1 - Das
Klondike-Fieber
Elam Harnish ist ein junger Mann, der mit ererbtem Geld und einem älteren
Studienfreund eine durchschnittliche Anwaltskanzlei im San Francisco der
Jahrhundertwende betreibt. Eines Tages wird er aufs Land gerufen, wo der
alte Tarwater entmündigt werden soll, weil er die Farm verkaufen und mit dem
Erlös nach Alaska ziehen will, um nach Gold zu graben.
Elam Harnish, tief beeindruckt von dem alten Mann, kehrt nach San Francisco
zurück und gerät in die Brandung des Aufbruchs zahlloser Menschen, die von
der Nachricht neuer Goldfunde in Alaska alarmiert wurden und besessen sind
von der Vorstellung, unermesslich reich zu werden. Bei Elam Harnish ist es
zunächst eher Neugier. Auch er verlässt San Francisco, ohne zu ahnen, dass
er nie wieder in diese geordnete Welt zurückkehren wird.
Von jetzt an gelten die Gesetze des Dschungels. Die erste schlimme Erfahrung
in dieser Hinsicht macht Elam Harnish, der Jurist, als er in einem Lager mit
einem fremden Mehlsack Gewichtheben trainieren will und wegen
Lebensmitteldiebstahls erschossen werden soll.
Der historische Übergang über den vereisten Chilcoot-Pass wird die
mörderische Bewährungsprobe für Zehntausende. Elam Harnish entdeckt den
alten Tarwater und wird durch ihn immer wieder zum Durchhalten ermutigt. In
Dawson City, der aus dem Boden gestampften Goldgräberstadt, dürfen nur die
Männer bleiben, die einen bestimmten Lebensmittelvorrat nachweisen können:
Tarwater wird erbarmungslos in die Einsamkeit geschickt – mit einem Gewehr
und Munition. Wochen später sehen wir ihn draußen wieder – halbtot vor Kälte
und Hunger. Er wartet im Hinterhalt auf ein Opfer und ahnt nicht, dass es
Elam Harnish ist, den er schwer verletzt. Doch zwischen ihm und den
Lebensmitteln auf den Schlitten stehen wütende Schlittenhunde. Elam Harnish
wird gerettet.
Wochen später findet er den erfrorenen Tarwater und bei ihm Gold. Die
Beschaffenheit dieses Goldes weist auf eine fremde Fundstelle hin,
vielleicht die legendäre „weiße Rinne“, die viele suchten und noch niemand
fand.
2 - Die weiße Rinne
Durch das fremdartige Gold, das Elam Harnish bei dem toten Tarwater gefunden
hatte, war die Neugier auf die „weiße Rinne“ zwar wieder geweckt, aber die
Information war noch zu vage. Inzwischen zivilisiert sich scheinbar das
Leben in Dawson.
In seinem „Tivoli“ sorgt Charles Clayton für das Vergnügen der Goldgräber
und dafür, dass sie einen Teil ihres Goldes rasch wieder ausgeben. Dafür hat
er Cad Wilson geholt, eine mittelmäßige Tingeltangelsängerin, die hier ein
Star ist. Aber Cad hat auch etwas, das in Dawson noch seltener ist: Ein
Herz, das sie zu rasch an den oberflächlichen Elam Harnish verliert. Der
schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und feiert seinen 30. Geburtstag
mit Wichtigtuerei.
Während des wilden Festes stürzt – tödlich erschöpft – Caribou-Charly ins
„Tivoli“. Er hatte mit drei Kumpanen die „weiße Rinne“ gesucht – offenbar
mit Erfolg, denn er hat viel Gold bei sich, dessen Herkunft er vor seinem
Tod nicht mehr offenbaren kann. Alles bricht auf – zur „weißen Rinne“.
Elam Harnish und Joe Hines scheinen sie als erste zu entdecken. Vor und in
einer Hütte finden sie die Leichen der Gefährten von Caribou-Charly.
Unerklärlich bleibt, wie sie starben. In der Hütte gibt es Holz und
Lebensmittel genug. Elam und Joe glauben, jetzt nur noch das Ende des
Winters abwarten zu müssen.
Aber die seelische Belastung, der Menschen in solcher Einsamkeit ausgesetzt
sind, wird von ihnen unterschätzt. Zu ihnen stoßen später drei weitere
Männer aus Dawson.
Das Misstrauen, die Angst, die Habgier wachsen unberechenbar und führen
schließlich zum Mord. Elam und Joe richten den Mörder. Aber auch ihre Nerven
sind der Situation nicht gewachsen. Elam erschießt Joe in Notwehr und bleibt
schwer verletzt allein.
3 - Der wilde Mann vom Yukon
Voll Sorge und Sehnsucht hat Cad Wilson
in Dawson auf Elam gewartet. Als Montana Kid mit der Nachricht nach Dawson
kommt, dass Elam tot sei, will die verzweifelte Cad hier nicht länger
bleiben und verkauft ihre Habe. Doch Elam kehrt krank zurück.
Als man wenig später Montana Kid ermordet findet, wird Cad Wilson verhaftet
und – mit triumphalem Geleit ihrer Bewunderer – fortgebracht.
Der blinde Zufall lässt Elam beim Lachsfang weit außerhalb von Dawson neues
Gold entdecken. Charles Clayton fürchtet um sein „Tivoli“, wenn wegen dieses
Goldes die Männer aus Dawson fortziehen. Deshalb kauft er Elam Harnish das
Geheimnis ab.
Endlich hat Elam Geld. Er erweist sich als raffinierter Spekulant und
Geschäftemacher, der das kleine Vermögen in kurzer Zeit so vervielfacht,
dass er zum bewunderten und gefürchteten Business-Boss wird.
Sein Ruf dringt bis San Francisco und beunruhigt die dortige
Geldaristokratie. Durch Mittelsmänner wird Elam verlockt, sein Geld in
betrügerischen und Aufsehen erregenden Börsenmanövern aufs Spiel zu setzen.
Die Intrige entdeckt er zu spät. Mittellos verlässt er heimlich des nachts
San Francisco.
4 - Vierauge
Elam Harnish ist nach Alaska zurückgekehrt. Ein kleiner freundlicher Mann,
Andy Carson, hat sich an ihn gehängt, weil er in ihm einen Pfadfinder zum
Glück, zum Gold, wittert. Ihr Weg durch fast unzulängliche Wälder stellt sie
immer wieder vor schier unlösbare, oft lebensgefährliche Schwierigkeiten.
Eines Tages ist Andy verschwunden. Ratlos wartet Elam zuerst, sucht dann und
steht plötzlich vor einer Gruppe Indianer, die ihn wortlos und friedlich an
einen versteckten See in ein Lager bringen, in dem ein Stamm der Tinglit
lebt – wahrlich unvermutet in einer Wildnis, die tausende von Meilen von
jeder Siedlung entfernt ist.
Doch größer noch wird Elams Überraschung, als er zuerst Andy Carson trifft –
zufrieden und frei – und dann den Häuptling kennen lernt: Snass ist
Europäer. Elams Fähigkeit, sich einer neuen Situation anzupassen, bewährt
sich wieder. Er weiß, dass jeder Fluchtgedanke unsinnig wäre. Er lebt sich
ein, findet sogar Gold – das Überflüssigste, das sich hier vorstellen lässt
– und begegnet Labiskwee, der weißen Tochter des Häuptlings.
Sie erlebt Elam als Boten aus einer Märchenwelt. Ihre Liebe lässt sie bald
erkennen, dass Elam hier nie glücklich werden wird, weil er seine Welt nicht
vergessen kann. Labiskwee allein vermag eine Flucht vorzubereiten.
Eines nachts brechen beide auf. Und nun beginnt eine abenteuerliche
Irrfahrt, die alles in den Schatten stellt, was Elam Harnish seit seiner
Anwaltszeit in San Francisco ertragen musste.