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 Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran ●●●●●
 Frankreich 2003 / 94 Min. /  FSK 12 
Moses (Pierre Boulanger) und sein Vater leben, seit sich die Mutter vor geraumer Zeit aus dem Staub gemacht hat, in einer düsteren Wohnung nebeneinander her. Der Junge kauf ein und kocht, doch Anerkennung erntet er kaum.
Einzige Abwechslung im grauen Alltag ist das Auf und Ab der Straßenmädchen in der Rue Bleue, die er heimlich von einem Wohnungsfenster aus beobachtet. Eines Tages schlachtet Moses sein Sparschwein, zieht sein bestes weißes Hemd und eine schwarze Hose an, nimmt all seinen Mut zusammen, behauptet, schon 16 Jahre alt zu sein - und verwandelt sich in einen charmanten Freier, der schon bald zum Liebling der Huren im Viertel wird.
Auch mit Monsieur Ibrahim (Omar Sharif), dem emsigen Lebensmittelhändler, freundet Moses sich an. Der klärt ihn als erstes darüber auf, dass er – obwohl es jeder in der Nachbarschaft behauptet – beileibe kein 'Araber' ist, sondern aus der Türkei stammt. Und dass man sich und anderen das Leben immens erleichtert, wenn man häufiger lächelt.
Moses, der sich schnell daran gewöhnt, von Monsieur Ibrahim Momo genannt zu werden, befolgt diese Lektion – und stellt fest, dass sein stoppelbärtiger Freund in der grauen Kittelschürze Recht hat: Lächeln macht tatsächlich glücklich.
Plötzlich ist die Lehrerin in der Schule nur noch halb so garstig, wenn er mal wieder eine Mathematikaufgabe nicht begreift, und selbst die Concierge-Tochter, die ihn sonst immer so abweisend behandelte, lässt sich auf einmal von Momo den Hof machen.
Ein paar Küsse später – und die beiden sind ein Paar. Doch die Jugendliebe ist nur von kurzer Dauer, denn Myriam schenkt ihre Gunst schon bald einem Anderen. Und auch sein Vater sucht das Weite, lässt aber immerhin all seine Ersparnisse liegen auf dem Tisch, damit Momo eine Zeit lang über die Runden kommen kann.
Ganz auf sich allein gestellt, wird die Freundschaft zu Monsieur Ibrahim immer enger. Der beschließt irgendwann, seine Ersparnisse für einen schicken roten Neuwagen auszugeben. Bevor die beiden, wie geplant, in die Heimat des alten Mannes fahren können, muss er jedoch seinen Führerschein machen – eine nicht ganz leichte Angelegenheit, die nur deshalb ein glückliches Ende nimmt, weil Momo und Ibrahim in der Fahrprüfung schummeln.
Zwischenzeitlich erhält Momo die Nachricht vom Selbstmord seines Vaters, und es kommt zu einer denkwürdigen Begegnung mit seiner Mutter, der gegenüber er sich allerdings nicht zu erkennen gibt. Denn Momos und Monsieur Ibrahims Gedanken werden beherrscht von der Vorfreude auf die weite Reise ans andere Ende von Europa.
Es scheint, als würden der alte Mann und das Kind, die eigentlich nichts und niemand in der Pariser Rue Bleue hält, alle Zelte hinter sich abbrechen, um in ein neues Leben aufzubrechen...

Omar Sharif (Monsieur Ibrahim Demirdji) ● Pierre Boulanger (Moses 'Momo' Schmitt) ● Gilbert Melki (Momo's Father) ● Isabelle Renauld (Momo's Mother) ● Lola Naymark (Myriam) ● Anne Suarez (Sylvie) ● Mata Gabin (Fatou) ● Celine Samie (Eva) ● Isabelle Adjani (The Star) ● Guillaume Gallienne (The Car Salesman) ● Guillaume Rannou (The Director) ● Manuel Le Lievre (The Driving School Instructor) ● Daniel Znyk (The Policeman) ● Francoise Armelle (The Schoolmistress) ● Sylvie Herbert (The Testgiver)

 

 
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